Hallo Leute! Der neue Behringer Poly-Synthesizer, der PRO-800, ist endlich da.
Wie ist er im Vergleich zum Original, dem Sequential Circuits Prophet-600 von 1982? Wie klingt er? Was sind seine Vor- und Nachteile? Und kann ich ihn euch empfehlen? In diesem Video erfährst du alles über ihn!
Intro
Ja! Diese Firma! Erst kaufte ich einen überteuerten Vintage-Synthesizer und zwei Tage später kündigten sie den entsprechenden Klon an. Und jetzt, wo sich die Chip-Knappheit und die Wirtschaftslage zu entspannen scheinen, bringen sie einen Synthesizer nach dem anderen auf den Markt.
Und wie wir unseren Freund Uli kennen, gibt es, um die Preise niedrig zu halten, streng genommen kein Marketing und keine Promo-Einheiten im Voraus für uns YouTuber!
Da ich einen großen Teil des Erfolgs dieser Kanäle den Behringer-Synthesizern verdanke, fühle ich mich jetzt verpflichtet, das ganze Zeug zu kaufen!
Aber zum Glück kaufe ich alle meine Behringer-Produkte bei Thomann und kann sie innerhalb von 30 Tagen zurückgeben, wenn sie mir nicht gefallen! In der Beschreibung sind Affiliate-Links angegeben, was der beste Weg ist, uns zu unterstützen! Außerdem sind sie immer die ersten, die die neuen Behringers auf Lager haben!
Hier kommt also der lang erwartete Pro-800:
Hier kommt also der lang erwartete Pro-800: Im Grunde gibt er vor, ein Klon des Sequential Circuits Prophet-600 zu sein, der 1982 zusammen mit dem Roland Jupiter-6 als einer der ersten Synthesizer mit MIDI vorgestellt wurde.
Das Original hatte 6 Stimmen, während Behringer ihn auf 8 aufrüstete.
Der Prophet-600 war nie ein großer kommerzieller Erfolg, denn ein Jahr später kam der DX-7 auf den Markt, der seine analoge Doppel-VCO-Struktur der alten Schule überflüssig machte. Der Juno von Roland und der Polysix von Korg waren hier in Europa viel erfolgreicher, weil sie viel günstiger waren. Und mit besserer japanischer Verarbeitungsqualität!
Damals kostete ein neuer Prophet-600 in Deutschland nach alten Preislisten etwa 5500 DM. Ein Polysix war bereits für 3800-3900 DM zu haben und ein Juno-6, der keinen Voreinstellungsspeicher hatte, war mit 3500 DM sogar noch günstiger. Die Korgs und Rolands waren außerdem in fast jedem kleinen Musikladen erhältlich und gingen weg wie heiße Bratwurst.
Der Prophet musste im Voraus bestellt werden und war spezialisierten Synthesizer-Händlern wie dem legendären Synthesizer Studio Bonn vorbehalten. (Übrigens der Ort, an dem Synthesizer-Hipsterismus und Gatekeeperismus geboren wurden).
Alles in allem war es also nie ein Synthesizer, der bei mir große Begehrlichkeiten geweckt hat. Ich erinnere mich an einen, der meinem Kollegen François in Paris gehörte, als wir noch für Quasimidi spielten. Er hatte die Tastatur amputiert und den Prophet wegen seiner schlechten Bauqualität in ein Tischmodell verwandelt!
Der Prophet-600, das Vorbild für diesen Behringer-Klon, war also wirklich keine Legende. Die längste Zeit fristete er ein Schattendasein als billiger Geheimtipp in den Kleinanzeigen.
Auf der Habenseite standen grundlegende Midi-Funktionen und 100 Voreinstellungen. Auf der negativen Seite… Nun, lass uns erst einmal ein paar Sounds spielen.
Viel Menü unter den Folientastern!
Eine Sache, die sich bei diesem Instrument nicht geändert hat, ist die Tatsache, dass es auf den ersten Blick offensichtlich ein Synthesizer mit einem Knopf pro Funktion ist. Aber es gibt eine beträchtliche Anzahl von Parametern, die sich im Menü verstecken, auf das du über die Folientasten auf der linken Seite zugreifen kannst.
Und da der Behringer Clone mit einem eingebauten Mod namens GliGli ausgestattet ist, sind dort noch mehr Parameter versteckt. Wenn du z.B. den LFO von der Standardwellenform Dreieck und Puls ändern willst, musst du eine Nummer für den Parameter auswählen, die du dir merken musst, und dann kannst du den Wert mit dem Regler ändern.
Das Gleiche gilt für das globale Einstellungsmenü, das eine ganze Reihe von Parametern enthält.
Wie beim TD-3 Sequenzer hat Behringer alles genau eins zu eins geklont, einschließlich aller unpraktischen Eigenwilligkeiten.
Da wäre doch genug Platz für ein kleines Display gewesen, oder?
Da wäre doch genug Platz für ein kleines Display gewesen, oder? Wie auch immer, du solltest den Quick Start Guide immer griffbereit haben! Und wie immer ein großes Lob an Behringer für die funktionale Synth Tribe App, die viele dieser Einstellungen erleichtert! Aber wo ist der Parameter Local Off?
Der Klang
Aber nun zum Sound: Als gute alte VCOs verfügen die beiden Oszillatoren über einen kräftigen und starken Grundsound.
Sägezahn, Dreieck und Puls sind die verfügbaren Wellenformen, und die Pulsbreite klingt wirklich gut!
Das Signal durchläuft dann die Filtersektion, die mir sehr gut gefällt. Dieser 24dB-Filter schneidet scharf durch das gesamte Frequenzspektrum, und die Resonanz pfeift lauter als mein Tinnitus!
Die Bassabsenkung bei höheren Resonanzpegeln ist im Vergleich zu Moog-Filterschaltungen relativ moderat.
Du könntest also denken, dass dies perfekt für analoge Schlagzeugklänge wäre?
Nö! Definitiv nicht! Und das ist auch der Grund, warum ich es aufgegeben habe, eine OneSynthChallenge-Demo mit dem PRO-800 zu machen! Musik ohne Schlagzeug macht für mich keinen Sinn!
Langsame Hüllkurven!
Denn sie braucht schnelle und bissige Hüllkurven. Und die wirst du bei diesem Synthesizer definitiv nicht finden! Und ich weiß, wovon ich spreche, denn es war für mich kein Problem, mit dem Roland JX-8P, der oft für seine langsamen digitalen Hüllkurven kritisiert wird, ganze Drum-Grooves zu erstellen! Und schwanger wird man durch Küssen!
Der PRO-800 hat zwei eigene ADSR-Hüllkurven für den Filter und den Verstärker, und der Filter hat einen Regler für die Hüllkurvenstärke.
Zu guter Letzt ist da noch die Modulationssektion: Poly Mod, wo du deinen neuen Soundkreationen Leben einhauchen kannst.
Der LFO Mod spricht für sich selbst. Hier kannst du den Niederfrequenz-Oszillator zuweisen, um die folgenden Parameter zu modulieren. Leider ist der LFO nicht mit der MIDI-Clock oder einem Trigger-Signal synchronisiert.
Tatsächlich! Es gibt einen analogen Trigger-Eingang für den eingebauten Arpeggiator und Sequenzer!
Bedauerlicherweise sind sie komplett unter dem Bedienfeld versteckt. Daher hatte ich wenig Inspiration, um in diesem Video ins Detail zu gehen.
Was noch? Auf der MIDI-Seite war ich überrascht zu sehen, dass alle Drehregler MIDI senden und dass alle Parameter mit kontinuierlichen Reglern angesteuert werden können. Das ist ein großes Plus! Das macht es einfach, in deiner DAW zu automatisieren und das ganze Menü-Ding ein bisschen weniger mühsam!
Der einzige Nachteil war, dass ich keine Local Off-Einstellung finden konnte! Das wäre eine große Hilfe, wenn du deine Bearbeitungen in Echtzeit in einer DAW aufnimmst!
Fazit:
Wenn dir die Nostalgie wieder einen Streich spielt und du unbedingt einen Prophet-600 haben willst, dann hör auf, in den Kleinanzeigen zu suchen! Hier ist dein Traumsynthesizer: mit all den Macken des Originals, einschließlich des „nicht so toll wie ein Prophet 5“-Sounds aufgrund der beeindruckend langsamen Hüllkurven. Die Tatsache, dass er weniger Platz im Studio braucht und nagelneu mit Garantie geliefert wird, ist ein absolutes Plus!
Auf der anderen Seite bietet Behringer für weniger als 400 Euro einen erwachsenen 8-stimmigen analogen Polysynth an, der in den Bässen richtig fett klingt. Seine Spezialität sind aber zweifelsohne Pads, Streicher und Orgeln. Kombiniere ihn mit einem knackigen analogen Mono-Synthesizer wie einem ARP Odyssey, SH-101 oder einem Moog-Synthesizer und du hast ein tolles Setup.
Für manche könnte das Fehlen von Effekten ein Nachteil dieses Synthesizers sein. Aber bevor ich mich über die lausigen eingebauten Effekte beschweren muss, ziehe ich sie pur vor. Und natürlich sollte ein von den 80er Jahren inspirierter Polysynth-Klon durch ein anständiges Hallgerät laufen. Wie mein kürzlich erworbener Lexicon PCM70!
Bevor ich dieses Video mit ein paar Vintage Lexicon geschwängerten Behringer Pro-800 Sounds beende, möchte ich dir dafür danken, dass du deine kostbare Zeit auf meinem Kanal verbringst! Wenn dir meine Inhalte gefallen, hinterlasse bitte ein Like und teile die Videos gerne!
Und ich freue mich immer über eure Kommentare und Diskussionen! Was denkst du also? Sollte Behringer bei der sklavischen Nachahmung der Original-Synthesizer bleiben? Oder sollten sie einige sinnvolle Verbesserungen hinzufügen? Wie z. B. Displays oder zusätzliche Bedienelemente, um die Bedienung zu vereinfachen?
Bis zum nächsten Mal! Danke und auf Wiedersehen!
Pictures: Music Tribe / Behringer
You should update this review now that the MIDI thru and faster Envelopes are here 👍
Thanks for the reminder! I already made follow-ups on the channel!